Die fünf wichtigsten Vorteile des Arbeitens im Home-Office
Zeitersparnis
Während sich die Kollegen, die noch im Büro arbeiten, an der kollektiven Stauparade beteiligen, kann man sich noch einmal genüsslich strecken und langsam wach werden. Die Fahrt in vollen Bussen und Bahnen oder das Stehen im Stau mit anschließender, (meist) nerviger Parkplatzsuche entfällt. Dies bringt zwei Vorteile auf einmal. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind oft die reinsten Virentaxis. In Zeiten der Corona-Pandemie ein No-Go. Und auch im Büro ist die Ansteckungsgefahr durch Kollegen höher als am heimischen Schreibtisch. Dazu sparen Heimarbeiter durch die ganze Pendelei und Parkplatzsuche Geld für Benzin und (wichtiger!) kostbare Lebenszeit. Wenn der einfache tägliche Arbeitsweg 10 m statt 25 km beträgt, sind das schnell mal zwei gewonnene Stunden pro Tag. Auf Dauer kommt da so einiges an ersparter Zeit zusammen – wenn man sie nicht direkt wieder bei Facebook & Co. vertrödelt. Aber das Thema „Ablenkung“ steht auf einem anderen Blatt.
Stressreduktion
Konzentrationsphasen: Es kann sehr angenehm sein, wenn der Kollege nicht ständig seine Witze reißt, nicht dauernd das Telefon klingelt und man nicht immer Angst haben muss, zu spät zu kommen – zum Meeting, zur Arbeit, zum Termin. Wenn einem nicht permanent der Chef über die Schulter schaut und der Krach aus dem Großraumbüro an den Nerven rüttelt. Damit ist das heimische Büro eine echte Burnout-Prävention – allerdings nur, wenn man nicht im Gegenzug rund um die Uhr erreichbar sein muss oder das Telefon dann alle zwei Minuten in der eigenen Wohnung klingelt. Auch hier ist Disziplin gefordert.
Flexibilität
Die Schulaufführung der Tochter ist generell mitten am Tag – also, warum nicht ein bis zwei Stunden dort verbringen und die Zeit am Abend anhängen? Für Heimarbeiter sind Termine deutlich besser zu koordinieren als für den klassischen Büromitarbeiter. Dabei gibt es allerdings einige strenge Regeln zu beachten: Das Arbeitspensum muss immer erfüllt werden, Ihre Termine sind kein Lückenfüller im Kalender. Hilfreich ist eine klare Ansage an die Kollegen, wann man am Schreibtisch sitzt und wann nicht – das erleichtert Absprachen und beugt Neid vor.
Work-Life-Balance
Home-Office bietet die perfekte Grundlage für eine sehr gute Work-Life-Balance. Das führt Statistiken nach auch dazu, dass viele Eltern mit der Möglichkeit zum Home-Office früher aus der Elternzeit zurückkehren. Natürlich kommt es hier stark auf den Wortteil „Balance“ an: Das (Privat-)Leben darf nicht Überhand nehmen. Wenn der Nachwuchs oder die Katze alle zehn Minuten beschäftigt werden will oder der Partner dauernd unterhalten werden möchte, kommt man zu gar nichts. Konzentrationsphasen und vor allem -möglichkeiten sind zu Hause Pflicht.
Reduzierte Kosten
Arbeiten kostet – nicht nur den Arbeitgeber. Tägliche Fahrten, Kleidungs- und Reinigungskosten, Kantinenessen oder der traditionelle Pausenkaffee mit den Kollegen gehen auf Dauer ins Geld. Das kann auch die Pendlerpauschale bei der Steuererklärung nicht rausreißen. All das sind Kosten, die man im Home-Office nicht hat. Wenn man allerdings extra für den Home-Office-Job eine größere Wohnung braucht, hat sich das Plus in der Geldbörse wieder erledigt.
Die fünf größten Nachteile des Home-Office
Fehlen von sozialen Kontakten
Sie benötigen den täglichen Austausch am Kantinentisch, das kurze Jour fix mit dem Kollegen am Nebentisch oder die Inspiration des Teams? Dann haben Sie im Home-Office leider schlechte Karten. Der immer unterschätze Flur-/Buschfunk, bei dem man immer die neusten Strategien und Entwicklungen erfährt, entfällt. Die gelegentlichen Abstimmungstelefonate oder Video-Meetings ersetzen das alles nicht. Und bei aller Ruhe zum Arbeiten: Das Home-Office begünstigt das Vereinsamen extrem. Sinnvoll ist daher eine Begrenzung der Home-Office-Zeit auf zwei bis zweieinhalb Tage pro Woche; den Rest der Zeit verbringt man sinnvoll im Team.
Starke Ablenkung
Der Ablenkungsfaktor am heimischen Schreibtisch ist nicht zu unterschätzen. Wenn man sich nicht selbst klare Regeln setzt, tut das niemand – mit entsprechenden Folgen für die Ergebnisse und die Produktivität. Hier muss man Zeiten definieren und einhalten, Freunde auch mal vertrösten und den lieben Nachbarn klarmachen, dass man gern mal ein Paket entgegennimmt, jedoch nicht ins Paketgeschäft einsteigen möchte.
Fehlende Motivation
Wenn da kein Team ist, das einen mitzieht, man die Ergebnisse der Arbeit kaum sieht, der Blick fürs große Ganze fehlt, wenn man „noch ewig viel Zeit“ hat und es deswegen nicht so drauf ankommt, wann man anfängt, dann fehlt irgendwann die Motivation.
Kontrollen durch die Kollegen können nerven, aber auch Flügel verleihen: Teamgeist. Disziplin, enge Kontakte zu Kollegen und regelmäßiges Feedback könnten da helfen. Und auch, wenn es eigentlich niemand sieht: raus aus der Jogginghose, rein in die Business-Klamotten. Selbst zuhause: Manch einem verhilft das zu einer professionellen Haltung – im Wortsinn.
Vorurteile
Vorurteile unter Nachteile? Ja. Solange Home-Office in der Firma die Ausnahme und nicht die Regel ist, gibt es jede Menge Vorurteile gegenüber denen, die nicht jeden Tag auf der Unternehmensmatte stehen. „Abhänger-Job“, „zu wenig Engagement“ und „fehlender Karrierewille“ sind da nur einige. Helfen können klare Absprachen zu Zielen, Aufgaben und Erreichbarkeiten, eigene Disziplin und nicht zuletzt ein Umdenken bei den Vorgesetzten.
Vermischung von Beruf und Privat
Die Unterlagen liegen in der ganzen Wohnung, abends um sieben kommen noch Anrufe von Kunden und auch beim gemütlichen Fernsehabend kreisen die Gedanken noch um den Job? Wer im privaten Umfeld arbeitet, läuft Gefahr, keine klaren Grenzen ziehen zu können – weder anderen noch sich selbst gegenüber. Auch und gerade im Home-Office brauchen wir einen definierten Feierabend und einen festen Platz zum Arbeiten.
Fazit: Wann ist Home-Office die Lösung?
Ohne Zweifel ist das Home-Office die Lösung während außergewöhnlicher Situationen wie dem Ausbruch des Corona-Virus. Aber, ist Home-Office nun die große Freiheit oder führt es doch eher in die Sackgasse? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Denn auch ohne Home-Office arbeiten viele Menschen schon heute von Zuhause. Auch weil Laptops und Smartphones für den beruflichen Gebrauch die Grenze zwischen Privatem und der Arbeit verschwimmen lassen. So wird die Präsentation noch schnell am Abend fertig gemacht und doch noch mit dem Kunden telefoniert, obwohl man eigentlich schon längst Feierabend hat.
Für eingespielte Organisationen, in denen die Arbeitsabläufe klar definiert sind, kann Home-Office jederzeit eine Option sein. Für Unternehmen im Umbruch oder Teams mitten in der heißen Projektphase, ist die Heimarbeit einzelner Mitarbeiter eher hinderlich und sollte nur punktuell eingesetzt werden.
Empfehlung
Aus unserer Erfahrung bietet es sich oft an, einen Tag der Woche zum Home-Office-Day zu machen und damit Erfahrungen zu sammeln. Dies hat sich bei der twosteps GmbH sehr gut eingespielt und bewährt.